Stufe 3

längere bis lange Geschichten, kleine Schrift, wenig Bilder



Der kleine Vampir

vorgestellt von Philipp, 3a



Inhalt In diesem Buch geht es um einen Jungen namens Anton und um seinen Freund Rüdiger, einen kleinen Vampir. Es gibt mehrere Folgen. Die Autorin heißt Angela Sommer und die Bilder sind von Amelie Glienke.

Anton liest für sein Leben gern Gruselgeschichten. Vor allem über Vampire, die den Menschen das Blut aussaugen wollen. An einem Samstag Abend war Anton allein, er wollte sich einen Gruselfilm im Fernsehen anschauen. Als er sich etwas zu trinken holte, war plötzlich kein Ton mehr im Fernseher. Auf dem Fensterbrett saß ein kleiner Vampir namens Rüdiger. Am folgenden Samstag wollte Rüdiger Anton noch einmal besuchen. Leider war Antons Mutter wegen einer Fußverletzung zu Hause geblieben und ertappte Rüdiger, als er sich im Schrank vor ihr versteckte. Bevor sie ihn richtig kennen lernen konnte, war er aber schon wieder davongeflogen.
Eines Abends brachte der kleine Vampir einen zweiten Umhang mit, damit Anton mit ihm in die Familiengruft fliegen konnte. Dort lernte er Tante Dorothee und Rüdigers Bruder Lumpi kennen, die beide ebenfalls Vampire sind. In dieser Folge begegnet Anton auch Anna, Rüdigers kleiner Schwester, die sich sofort in ihn verliebt. Um den neuen Freund besser kennen zu lernen, luden Antons Eltern Rüdiger zum Kaffeetrinken ein. Anton bat seinen Freund Udo ihm zu helfen und an Rüdigers Stelle zu kommen. Leider erkannte Antons Vater ihn und der Schwindel flog auf. So musste Anton Rüdiger und seine Schwester einladen. Der Abend verlief aber nicht ohne Schwierigkeiten. Mehr wird nicht verraten. Ich hoffe ich habe euch neugierig gemacht. Viel Spaß beim Lesen!



Info


wenig Bilder,
kleine Schrift


Sommer-Bodenburg, A.: Der kleine Vampir. Rowohlt-Verlag (rororo)






Leseprobe (2 Seiten) Anton sprang aus dem Bett und drückte auf die Einschalttaste. Dann kuschelte er sich in seine Decke zurück und wartete, daß langsam das Bild auftauchte. Aber noch lief das Sportprogramm. Im Zimmer war es schön schummrig-duster. King-Kong auf dem Poster an der Wand zog eine gräßliche Fratze, die zu Antons Stimmung paßte: er fühlte sich wild und wüst, wie der einzige Überlebende einer Schiffskatastrophe, gestrandet auf einer von Kannibalen bewohnten Südseeinsel. Und das Bett war seine Höhle, weich und warm, und wenn er wollte, konnte er sich darin verkriechen und unsichtbar werden. Ein Haufen Proviant lag vor dem Höhleneingang, nur das Feuerwasser fehlte noch. Sehnsüchtig dachte Anton an die Flasche Apfelsaft im Kühlschrank aber bis dahin war es ein langer Weg über den dunklen Flur! Sollte er zum Schiff zurückschwimmen, vorbei an den blutrünstigen Haien, die nur auf Opfer warteten? Brrr!!! Aber kamen Schiffbrüchige nicht viel eher durch Durst als durch Hunger um?
Also machte er sich auf den Weg. Er haßte den Flur mit der ewig kaputten Lampe, die keiner reparierte! Er haßte die baumelnden Mäntel an der Garderobe, die wie Wasserleichen aussahen! Und jetzt grauste ihm sogar vor dem ausgestopften Hasen in Mutters Arbeitszimmer, obwohl er sonst so gern anderen Kindern einen Schrecken damit einjagte. Endlich hatte er die Küche erreicht. Er nahm die Apfelsaftflasche aus dem Kühlschrank und schnitt sich eine dicke Scheibe Käse ab. Dabei horchte er nach draußen, ob nicht in der Zwischenzeit der Krimi angefangen hatte. Er hörte eine Frauenstimme. Vermutlich die Ansagerin, die den Beginn des Films ankündigte. Anton klemmte sich die Flasche unter den Arm und sauste los. Aber er kam nicht weit, denn schon im Flur merkte er plötzlich, daß irgend etwas nicht stimmte. Er blieb stehen und horchte . . . und auf einmal wußte er, was es war: er hörte den Fernsehton nicht mehr! Das konnte nur eins bedeuten: Irgendwer mußte sich in sein Zimmer geschlichen und den Fernseher ausgeschaltet haben! Anton spürte, wie sein Herz einen Sprung machte, dann klopfte es wie verrückt. Und vom Bauch hoch stieg so ein komisches Kribbeln und blieb im Hals stecken. Schreckliche Bilder tauchten vor ihm auf -Bilder von Männern mit Strumpfmasken vor dem Gesicht, mit Messern und Pistolen, die nachts in verlassene Wohnungen eindrangen, um sie auszurauben, und die alles umlegten, was sich ihnen in den Weg stellte! Das Fenster im Zimmer hatte offengestanden, fiel Anton ein - der Einbrecher könnte also über den Nachbarbalkon hereingeklettert sein.
Plötzlich krachte es: die Apfelsaftflasche war Anton aus der Hand gefallen und rollte über den Flur, genau bis vor die Zimmertür. Anton hielt die Luft an und wartete ... aber nichts passierte. Ob er sich die Sache mit dem Einbrecher nur einbildete? Aber warum ging dann der Fernseher nicht mehr?
Er hob die Flasche auf und öffnete vorsichtig die Tür zu seinem Zimmer. Ein merkwürdiger Geruch stieg ihm in die Nase, modrig und muffig wie im Keller und so, als sei etwas angebrannt. Ob das vom Fernseher kam? Schnell zog er den Stecker aus der Wand. Wahrscheinlich waren Kabel durchgeschmort.
Da hörte Anton ein seltsames Knacken, das vom Fenster zu kommen schien. Und auf einmal glaubte er, hinter dem Vorhang einen Schatten zu sehen, der sich dort vor dem hellen Mondlicht abzeichnete. Ganz langsam, mit weichen Knien, schlich er näher. Der komische Geruch wurde stärker, es roch, als hätte jemand eine ganze Schachtel Streichhölzer abgebrannt. Auch das Knacken wurde lauter. Plötzlich blieb Anton wie angewurzelt stehen -





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