Stufe 3

längere bis lange Geschichten, kleine Schrift, wenig Bilder



Auf dem Walfisch

vorgestellt von Ihsan, 3a



Inhalt In meinem Lieblingsbuch gibt es mehrere Märchen von Peter Chudozilov. In der Geschichte vom Schutzengel geht es um einen Engel namens Engelbert. Er ist aus einem glänzenden Ei geschlüpft. Er war bei den Küken. Er dachte, er wäre ein Küken. Er hatte Flügel, aber ein Küken war er nicht. Dann flog Engelbert zu dem Adler. Er sagte: "Ich werde mit euch leben. Ich habe Flügel wie ihr." Der Adler sagte: " Gut, du kommst gerade recht." Engelbert musste ein Lämmchen fangen. Er musste ihm die Krallen ins Fell stoßen. Und mit dem Schnabel hacken. Aber Engelbert hat keinen Schnabel und keine Krallen. Da sagten die Adler: "Geh fort von hier!" Engelbert wusste nicht, dass er ein Engel war. Er flog fort. Er sah die Wespen und sagte: "Ich werde mit euch leben. Ich habe Flügel wie ihr. " Und die Wespenkönigin antwortete: "Also gut." Er musste einen jungen stechen. Doch Engelbert hat keine Stacheln. Er war ganz traurig und flog fort. Plötzlich hörte er flüsternde Stimmen, es waren Engel. Sie sagten: "Komm zu uns, du bist ein Engel wie wir." Jetzt war Engelbert glücklich.



Info


wenig Bilder,
ca. 140 S.,
eher kleine Schrift


Chudozilov, Petr: Auf dem Walfisch. Ravensburg: Maier 1991.
ISBN 3-473-34329-3






Leseprobe (2 Seiten) Es flog einmal ein Engel vorbei. Nur einige schneeweiße Federchen blieben von ihm zurück. Und zwischen die Hühnereier kugelte auch ein Engelsei. Es lag auf dem Stroh, glänzte heilig. Die Glucke brütete neben ihren Küken auch ein hübsches Engelchen aus. Es hieß Engelbert. Als Huhn taugte Engelberii überhaupt nichts. Er wollte keine Körnchen picken, konnte keine Eier legen, sträubte sich dagegen, mit den anderen Hühnern auf dem Misthaufen zu scharren, weigerte sich, Würmer zu fressen. „Der Wurm ist ja lebendig! Er windet sich!" rief Engelbert. „Geh weg von uns", sagte die Glucke. „Du taugst nicht einmal für eine Hühnerbrühe im Kochtopf. Flügel hast du wie wir, doch ein Huhn bist du nicht!"Mit schuldbewußtem Gesicht trottete Engelbert die Landstraße entlang. Tränen tropften in den Staub. Er schämte sich. Seine langen Engelsflügel waren ganz schmutzig geworden. Er sah jetzt fast aus wie ein richtiges Huhn. Aber er war keins.Der Weg führte Engelbert an einem Felsen vorbei. Dort sah er einen griesgrämigen Adler mit einer Windjacke über dem Rücken. Um das Nest herum lagen Tierknochen. Neben dem Adler saß die Adlerfrau, und auch sie sah sehr streng in die Welt. Die jungen Adler beleckten sich ständig, solchen Appetit auf Fleisch hatten sie. „Ich bleibe hier und lebe mit euch !" schlug Engelbert vor. „Ich werde gern bei euch sein, ich habe Flügel, ich bin wie ihr" - „Gut", wetzte der alte Adler seinen Schnabel, „mir kommst du gerade recht. Ich bin hungrig, geh und fang uns ein Lämmchen von der Herde, die dort weidet. Flieg hin und stoß ihm die Krallen ins Fell. Hack es fest mit dem Schnabel und zerfetz es wie eine Schlange!" Engelbert flog empor und schwebte über der Herde, sein Schatten fiel auf das Lämmchen. Es blökte erschrocken und richtete seine wunderschönen, schüchternen Augen auf Engelbert. Engelberts Herz schnürte sich vor Mitleid zusammen. Er erkannte, daß er kein Adler sein konnte. „Es fehlen mir Krallen und Schnabel", sagte Engelbert zu den Adlern. „Es fehlt mir ein hartes Herz, wie ihr eins habt." - „Dann geh fort von hier!" schrien die Adler. „Flügel hast du wie wir, doch ein Adler bist du nicht!" Engelbert flog davon. Er war allein in der Luft, nur der Wind pfiff durch seine Flügel. Er sah jetzt fast aus wie ein Adler, besonders, wenn er finster dreinschaute. Aber er war keiner! Da sah er, wie sich unter ihm Wespen in gestreiften Sträflingskleidern ein Räubernest bauten. Er freute sich. „Ich bleibe hier und lebe mit euch", sagte Engelbert zu den Wespen. „Ich habe Flügel, ich bin wie ihr."





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