Stufe 3

längere bis lange Geschichten, kleine Schrift, eher wenige Bilder



Ein Versteck für den Fischotter

vorgestellt von Salvatore , 4a, im Schuljahr 02/03



Inhalt Der Fischotter suchte ein Versteck. Bei der Suche hat er einen Freund gefunden. Es war ein Fisch. Dagg, Pit und Moritz sind angeln gegangen. Die drei Kinder haben den Fischotter gesehen. Die drei haben drei dunkle Gestalten beobachtet. Leider konnte ich nicht weiter lesen, aber weil so spannend war, lese ich es noch fertig.


Info


einige Bilder,
kleine Schrift


Pauls, Wolfgang: Ein Versteck für den Fischotter.dtv junior







Leseprobe (2 Seiten) »Und die Otter?« drängte Daggi.
»Bei den Ottern treffen mehrere Umstände zusammen, für die allein der Mensch verantwortlich ist. Aber«, er sah die Kinder an, »das ist ziemlich schwierig. Biologie für die neunte Klasse.«
»Macht nichts!« riefen Daggi, Pit und Moritz wie aus einem Munde. Pah! Neunte Klasse— das würden sie schon schaffen. Schließlich wollten sie wissen, warum die Otter bei uns nicht mehr leben können.
»Also gut.« Herr Wächter holte tief Luft. »Da sind erst einmal Störungen durch Spaziergänger, Camper und Angler. Ganze Ferienhauskolonien werden möglichst nahe ans Wasser gebaut. Um sich von Lärm und Gestank der Stadt zu erholen, fahren immer mehr Menschen an Flüsse und Seen, die noch nicht allzusehr verschmutzt sind. Sie baden, surfen oder fahren Paddelboot, machen Picknick am Ufer, schreien und rufen, und manche bringen sogar Radios mit. Der Lärm und die Unruhe verängstigen die scheuen Otter. Sie ziehen sich zurück. Aber wohin sollen sie, wenn überall Menschen sind?«
Die Kinder sahen sich an. Sie schämten sich. Hatten sie nicht gestern beim Angeln am Fluß auch einen Höllenspektakel vollführt?
Herr Wächter tat so, als würde er die Betroffenheit der Kinder nicht bemerken. »Den zweiten Grund für das Aussterben der Fischotter habe ich schon erwähnt. Es ist die Verschmutzung, die Vergiftung unserer Gewässer. Beden-kenlos schütten wir Putz- und Spülmittel in den Ausguß. Wir verwenden WC-Reiniger, die so scharf sind, daß sie mit einem kindersicheren Verschluß versehen sein müssen. Bedenkenlos spülen wir sie fort. Wer denkt schon daran, daß all diese giftigen, ätzenden Substanzen letzten Endes in unsere Flüsse gelangen? Denn die Klärwerke filtern die gefährlichen Chemikalien nicht genügend heraus.

Das gilt auch für die Waschmittel. Die Waschmaschine pumpt sie in den Abfluß. Unsere Wäsche wird weiß und sauber, die Flüsse jedoch werden schmutzig und giftig. Kein anderes Volk in Europa verbraucht so viel Waschmit-tel wie die Deutschen. Und was die Weichspüler betrifft, die das Leben im Wasser genauso bedrohen, sind wir sogar Weltmeister. Wenn jeder ein bißchen sparsamer mit Putzmitteln umginge, wäre schon einiges erreicht.«
Verstohlen sah Pit zu seiner Mutter. »Sauberkeit ist das halbe Leben«, war einer ihrer Lieblingssprüche, und stets und ständig war sie am Putzen. Wie eine arme Sünderin hockte Frau Sieling auf ihrem Stuhl, mit hochrotem Kopf und gesenkten Augen. Beinahe wäre Pit aufgestanden, um seine Mutter zu trösten: Daggis Mutter macht das doch auch so, und die meisten Eltern von meinen Klassenkame-raden. Aber er spürte sehr deutlich: tröstlich war das nicht. Im Gegenteil.
»Ja, und dann natürlich die Industrie«, fuhr Herr Wächter fort. »All die vielen großen und kleinen Fabriken, die ihre Abwässer direkt in unsere Bäche und Flüsse einleiten.« Er machte eine Pause und blickte in die Runde.
Als er sah, wie gespannt die Kinder und Eltern seinen Ausführungen lauschten, sprach er weiter: »Nicht nur durch Lärm und Verschmutzung ist das Leben der Fischotter bedroht. Die Kanalisierung der Flüsse engt ihren Lebensraum immer mehr ein.
Unsere Landschaft ist heute >versiegelt<. Überall gibt es asphaltierte, betonierte und gepflasterte Flächen. Das Regenwasser konnte früher auf sandigen Wegen, Äckern und Wiesen und im Waldboden versickern. Doch weil immer mehr Autobahnen, Parkplätze, Wohnhäuser und Fabrikge-bäude gebaut werden, gibt es auch immer weniger Sickergrund. So fließt viel mehr Wasser als früher in die Flüsse und Bäche. Dadurch schwellen sie schneller an. Das heißt, eigentlich gibt es beinahe ständig Hochwasser.



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