Leseprobe (2 Seiten)
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Der süße Brei
Es war einmal ein junges, liebes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Der Vater war schon vor langer Zeit gestorben, und da sie kaum Geld hatten, mussten sie oft Hunger leiden. Ab und an bekam das Kind von einem mitleidigen Nachbarn einen Apfel oder ein Stück Brot geschenkt, doch auch das reichte kaum zum Überleben. Eines Tages, als der Hunger mal wieder groß war, ging das Mädchen in den Wald, um Waldbeeren und Pilze zu suchen. die wollte es seiner Mutter bringen, damit sie daraus etwas kochte. Da traf es im Wald auf eine wunderliche, alte Frau, die in gebückter Haltung Pilze zu suchen schien. Freundlich sprach sie das Kind an, das tief erstaunt war, denn die Alte kannte seinen Namen. Auch wusste sie von der großen Not, die zu Hause herrschte. Sie gab dem Mädchen ein Zaubertöpfchen, zu dem sollte es, wenn es hungrig war, sagen: »Töpfchen, koche«, und sogleich kochte es leckeren, süßen Hirsebrei. Sollte das Töpfchen hingegen aufhören zu kochen, dann musste das Mädchen laut »Töpfchen, steh« sagen, und das Töpfchen würde sogleich mit dem Kochen innehalten.
Froh ging das Mädchen mit dem kostbaren Töpfchen nach Hause und erzählte der Mutter von der seltsamen Begegnung im Wald. Sie stellten das Töpfchen auf den Tisch, und als das Kind »Töpfchen, koche« sprach, begann das Töpfchen, den süßen Brei zu kochen.
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