Stufe 3

längere bis lange Geschichten, kleine Schrift, wenig Bilder



Herr der Diebe

vorgestellt von Tim, 3a



Inhalt Mein Lieblingsbuch heißt "Der Herr der Diebe" von Cornelia Funke.
Es spielt in Italien in der Stadt Venedig. Die beiden Jungen heißen Prosper und Bo. Sie sind von zu Hause weggelaufen. Ihre Mutter ist gestorben. Die beiden wollten nicht bei ihrer Tante Ester bleiben. Sie wollte Prosper in ein Internat stecken und Bo hätte ihn nur einmal pro Monat besuchen dürfen. Deshalb fliehen die beiden nach Venedig.

Ihre Mutter hat erzählt, dass es dort Löwen mit Flügeln gibt und einen riesigen Palast mit Mauern aus Gold.
Dort treffen sie ein Mädchen, es heißt Wespe. Wespe führt sie zu ihren Freunden. Das sind Riccio, Mosca und Scipio, der auch der Herr der Diebe genannt wird.
Die Tante sucht die Kinder und beauftragt den Detektiv Viktor Götz.

Das Buch hat den Jugendliteraturpreis 2001 gewonnen.
Vorsicht, Du musst gut lesen können.

Info


Krimi,
ca. 400 S.,
kleine Schrift, lange, schwierige Sätze,
für sehr gute Leser und zum Vorlesen
Es gibt nur bei der ersten Seite eines jeden Kapitels ein Bild

Funke, Cornelia: Herr der Diebe; Hamburg: Dressler 2000
ISBN 3-7915-0457-6







Leseprobe (2 Seiten) Der Herr der Diebe

Prosper wusste nicht, was ihn geweckt hatte, Riccios Gemurmel im Schlaf oder Scipios leise Schritte. Als er hochfuhr, löste sich die schmale Gestalt aus der Dunkelheit, als träte sie aus einem bösen Traum. Kinn und Mund leuchteten hell unter der schwarzen Maske, die Scipios Augen verbarg. Die lange, gekrümmte Nase gab ihm das Aussehen eines gespenstischen Vogels. Ähnliche Masken hatten die Ärzte Venedigs getragen, als vor mehr als dreihundert Jahren die Pest in der Stadt wütete. Totenvögel. Lächelnd zog der Herr der Diebe sich das unheimliche Ding vom Gesicht. »Hallo, Prop«, sagte er und ließ das Licht seiner Taschenlampe über die schlafenden Gesichter der anderen streifen. »Tut mir Leid, dass es so spät geworden ist.« Prosper schob vorsichtig Bos Arm von seiner Brust und setzte sich auf. »Irgendwann erschreckst du noch jemanden zu Tode mit dieser Maske«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Wie hast du dich wieder hier reingeschlichen? Diesmal hatten wir wirklich alles verriegelt.«
Scipio zuckte die Achseln und fuhr sich mit schlanken Fingern durch das pechschwarze Haar. Es war so lang, dass er es meistens zu einem Zopf zusammenband. »Du weißt doch: Wo ich hineinwill, komme ich auch hinein.« Scipio, der Herr der Diebe. Er war kaum älter als Prosper, obwohl er gern den Erwachsenen spielte, und ein ganzes Stück kleiner als Mosca, selbst mit den hochhackigen Stiefeln, die er immer trug. Viel zu groß waren sie ihm, aber immer auf Hochglanz poliert, schwarze Lederstiefel, schwarz wie die seltsame lange Jacke, ohne die man ihn nie zu Gesicht bekam. Die Schöße reichten ihm bis an die Kniekehlen.

»Weck die anderen! «, befahl Scipio in dem herablassenden Ton, den Wespe so hasste. Prosper beachtete ihn einfach nicht. »Mich habt ihr schon geweckt! «, brummte Mosca hinter ihnen und richtete sich gähnend zwischen seinen Angelruten auf. »Schläfst du nie, Herr der Diebe« Scipio antwortete nicht. Wie ein Gockel schritt er durch den Kinosaal, während Mosca und Prosper die anderen wachrüttelten. »Ich sehe, ihr habt aufgeräumt! «, rief er. »Gut. Letztes Mal sah es hier aus wie in einem Schweinestall.« »Hallo, Scip! « Bo krabbelte so hastig aus seinem Schlafsack, dass er fast über die eigenen Hände stolperte. Barfuß rannte er auf Scipio zu. Bo war der Einzige, der den Herrn der Diebe Scip nennen durfte, ohne dafür einen eisigen Blick zu ernten. »Was hast du diesmal gestohlen«, fragte er aufgeregt. Wie ein junger Hund sprang er um Scipio herum. Mit einem Lächeln nahm der Herr der Diebe einen schwarzen Beutel von der Schulter. »Hatten wir diesmal alles richtig ausgekundschaftet?«, fragte Riccio und kroch zwischen seinen Stofftieren hervor. »Sag schon.«





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