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Frauen im Lehrberuf?

Vorurteile um die Jahrhundertwende*

Vorurteil 1: Die Frau ist der Berufsausübung körperlich, geistig und nervlich nicht gewachsen

”Mädchen, die mit 20 Jahren in blühender Schönheit in das Amt treten, sehen schon nach einer Arbeit von 6 – 8 Jahren wie ganz verblühte alte Jungfern aus. Im Alter von 30 – 35 Jahren, wenn der Jüngling im Lehrerberuf erst recht zu leben und der durch ernste Studien und Vorarbeiten erlangten Kraft sich recht zu freuen beginnt, sind die Lehrerinnen oft bereits ganz gebrochen, nervös, leidend, beständig kränklich und erfüllen ihre Pflichten ohne Freudigkeit unter inneren Qualen. Mit 40 Jahren haben fast alle ohne Unterschied mit beständigem Siechtum zu kämpfen, so daß ihr Leben von dieser Zeit an als ein im Grunde trauriges bezeichnet werden muß” (1898)


Vorurteil 2: Nur dem Manne gebührt eine Stellung in der Öffentlichkeit

Der Mann ist der Erhalter und Fortsetzer der Kultur. Alle Gebiete des öffentlichen Lebens, die dem Kulturfortschritt dienen, sind sein Tätigkeitsbereich mithin gehört ihm auch die Schule (1916)


Vorurteil 3: Der männ1iche Lehrer ist geeigneter für die Erziehung von Mädchen

"...nur der Mann das Weib erziehen kann. Er weiß es besser als sie selbst, welche Eigenschaften ihm an ihr am besten gefallen, am wünschenswertesten sind, welche die notwendigen Ergänzungen seiner eigenen Natur bilden.” (1896)



(*Gefunden im Schulmuseum Friedrichshafen am Bodensee; wahrscheinlich ist die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert gemeint)