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Die Moritat von Jim Knopf
Auf einer kleinen Insel Im weiten, weiten Meer Liegt zwischen Bergesgipfel Ein Schloss gar stolz und hehr. Und dieses liebliche Eiland Wird Lummerland genannt. Es ist den fleißigen Lesern Aus diesem Buch bekannt. Im Schlosse wohnt der König Alfons, der Viertelvorzwölfte Und eine Eisenbahnlinie Teilt die Insel in zwei Hälften. Lukas, der starke Mann Drauf die dicke Emma lenkt. Sie pfeifen alle beide So schön, dass man' s nicht denkt. Ein Kaufladen ist zu sehen Auf dieser Insel klein, Da muss Frau Waas drin stehen. Sie verkauft auch Eis sehr fein. Herr Ärmel wohnt daneben In einem schmucken Haus. Er ist nur Untertane Und geht mit Regenschirm aus.
An einem schönen Tage Legte das Postschiff an. Es brachte ohne Frage Ein gar seltsames Paket an. Drin lag ein schwarzes Baby Und schaut verwundert raus. Und hinten steht fast gar nichts Nur eine Dreizehn drauf.
Das Baby war noch ganz klein, Doch schnell wuchs es heran. Frau Waas versorgt es gar fein. Jim Knopf so war, sein Nam. Lukas sein Freund bald wurde Gemeinsam fahren sie Auf Emma genau nach Fahrplan, Ob abends, ob in der Früh.
Der König voller Sorgen Den Thronsaal stumm durchschritt, Die teilte er am Morgen Dem Lukas bekümmert mit: Jim wird erwachsen werden, Ein ganzer Untertan. Schon sind wir überbevölkert, Lukas, was machen wir dann? Mein Plan, er ist endgültig. Er fällt mir zwar nicht leicht. Es gibt nur eine Lösung, dass schnell die Emma weicht. Meine gute, alte Emma, Die geb ich nimmer her, Ich reise mit ihr zusammen Ubers weite stille Meer
Und Jim will mit ihm gehen, Denn Freunde teilen auch Leid. Und Lukas, der soll sehen, Viel leichter lebt' s sich zu zweit So verlassen alle beide Gar heimlich Hand in Hand Zur tiefsten Schlafenszeite Das liebe Lummerland. Nach langer Zeit auf dem Meere Am Strand legt Emma an. Die beiden wundert sehre, Was sie erblicken dann, Die schönsten Vögel und Bäume, Die durchsichtig gar sind Und Brücken mit kleinen Glöckchen Drin spielt ein sanfter Wind.
Schnell ist ganz ohne Bangen Die Hauptstadt Ping erreicht. Die goldenen Dächer prangen Zum Kaiser geht es gleich. Die Straßen, die sind sehr voll Von Chinesen mit rundem Kopf Mit Kindern und Kindeskindern Und hinten hängt ein Zopf. Jetzt beginnt das Abenteuer Für Jim und seinen Freund. Der Türhüter ist nicht geheuer, Bestimmt er' s nicht gut meint. Die beiden müssen spannen, Dass selbst kein Kaiser kann denken, was seine Bonzen planen An Untaten und an Ränken.
Des Kaisers einzige Tochter Geraubt, verschleppt einst ward. In der Drachenstadt gefangen Ist sie ohn alle Gnad. Wer sie dereinst errettet Zum Weibe erhält Lisi. Lukas und Jim versprechen Natürlich befreien wir sie Der Weg ist gefährlich und lange, Doch durch ihrer Freundschaft Trost Ist ihnen gar nicht bange Und schnell sie fahren los. Das Tal der Dämmerung Ist bald dann schon durchquert Doch in der weiten Wüste, Da fahren sie verkehrt
Die Geier schon begleiten Den Weg der Freunde hier. Da hilft in ärgsten Nöten Von aller Geier Gier Ein feiner alter Mann, Der groß wie ein Riese scheint. Herr Tur-Tur ist sein Name. Er Freudentränen weint. Im Lande der tausend Vulkane Es brodelt, raucht und stinkt. Da treffen sie einen Halbdrachen, Dessen Mut sehr häufig sinkt. Die Drachen lassen niemals In die Drachenstadt in ein. Den Weg verrät er den Freunden, Mit List sie kommen hinein.
Die Drachenstadt ist voll Rauche, Gestank und Lärm und Qualm. Es robben auf dem Bauche Überall Drachen heran. Lukas hat balde gefunden Des Drachen Mahlzahns Haus; Die Kinder sind angebunden Und kommen nicht mehr hinaus. Lisi gar herzlich rühret Jim Knopf und dieser siegt Nach tapfrem Kampf und führet zum Gelben Fluss sie hin. Alle Kinder reisen am Ende in ihr Heimatland zurück. Sie klatschen in die Hände und tanzen froh vor Glück.
Auch Jim und Lukas wollen in Lummerland gern sein. Eine schwimmende Insel sollen Im Meer sie fangen ein. Die pflanzen sie gleich neben Der großen Insel ein Und können so ihr Leben bei sich zu Hause sein. So endet die Geschichte, Wo sie gefangen an. Wollt ihr es genauer wissen, Fangt schnell zu lesen an.